Regennutzung und Niedrigwasserabflüsse
21. Juni 2023
Regennutzung und Niedrigwasserabflüsse
Mit dem Regenwasser clever haushalten
Auch dieser Sommer hat Wetterextreme wie heftige Regenfälle und lange Trockenphasen mit sich gebracht. Wie man in der Landwirtschaft auf diese Klimawandelphänomene zu reagieren versucht, zeigte Seraina Grieder vom Projekt «Slow Water» Mitte Juni in einem kurzweiligen Referat auf.
Einzelne Massnahmen genügt nicht
Grieder berichtete im Restaurant «alte Brennerei» über das Projekt «Slow Water» des landwirtschaftlichen Zentrums Ebenrain, welches Massnahmen zum Rückhalt von Regenwasser testet und evaluiert. Sie betonte, dass es die eine wirkungsvolle Methode nicht gibt. Vielmehr müssen verschiedene grosse und kleine Bemühungen ineinandergreifen, um das Ziel zu erreichen. Dazu gehört etwa der Bau von Rückhalteteichen, Versickerungsmulden oder Regenwasserkanälen. Auch Baumpflanzungen in und entlang von Äckern und Weiden – Agroforst genannt – ist ein vom Projekt «Slow Water» geförderter Ansatz. Daneben sind auch traditionelle Methoden von Belang, um den Wasserhaushalt im Boden auszugleichen. Grieder verwies dabei etwa auf Untersaaten in Getreideäckern, eine bewusste Hummusbewirtschaftung oder sogenanntes «Keyline Design», mit welchem die Wasserabflüsse im Gelände gezielt entlang der Höhenlinien gesteuert werden.
Das Projekt unterstützt zahlreiche Bauernbetriebe in den Kanton Baselland und Luzern, um gezielt diese Methoden zu kombinieren und die Wirksamkeit davon zu erforschen.
Grundsätze nicht nur für Landwirtschaft
Spannend war dabei zu sehen, von welchen Grundsätzen «Slow Water» ausging. So sind vor allem Massnahmen ins Projekt aufgenommen worden, die den Regenwasserabfluss verlangsamen, die möglichst weit oben im Gelände, quasi im Quellgebiet des Wasseraufkommens greifen, sowie solche, die auch im erweiterten Einzugsgebiet eines landwirtschaftlichen Betriebs umgesetzt werden können.
Bei der anschliessenden angeregten Diskussion wurden diese Grundsätze allgemeiner betrachtet. Welche Massnahmen lassen sich dann im eigenen Garten umsetzen? Wie und wo könnte die Gemeinde mit ähnlichen Grundsätzen den Wasserrückhalt im Gelände weiter begünstigen? Fragen und Antworten, die zeigten, dass das Know-How rund um Klimawandelphänomene ständig wächst und Handlungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen.
Andreas Kaufmann
Regennutzung und Niedrigwasserabflüsse
Mit dem Regenwasser clever haushalten
Auch dieser Sommer hat Wetterextreme wie heftige Regenfälle und lange Trockenphasen mit sich gebracht. Wie man in der Landwirtschaft auf diese Klimawandelphänomene zu reagieren versucht, zeigte Seraina Grieder vom Projekt «Slow Water» Mitte Juni in einem kurzweiligen Referat auf.
Einzelne Massnahmen genügt nicht
Grieder berichtete im Restaurant «alte Brennerei» über das Projekt «Slow Water» des landwirtschaftlichen Zentrums Ebenrain, welches Massnahmen zum Rückhalt von Regenwasser testet und evaluiert. Sie betonte, dass es die eine wirkungsvolle Methode nicht gibt. Vielmehr müssen verschiedene grosse und kleine Bemühungen ineinandergreifen, um das Ziel zu erreichen. Dazu gehört etwa der Bau von Rückhalteteichen, Versickerungsmulden oder Regenwasserkanälen. Auch Baumpflanzungen in und entlang von Äckern und Weiden – Agroforst genannt – ist ein vom Projekt «Slow Water» geförderter Ansatz. Daneben sind auch traditionelle Methoden von Belang, um den Wasserhaushalt im Boden auszugleichen. Grieder verwies dabei etwa auf Untersaaten in Getreideäckern, eine bewusste Hummusbewirtschaftung oder sogenanntes «Keyline Design», mit welchem die Wasserabflüsse im Gelände gezielt entlang der Höhenlinien gesteuert werden.
Das Projekt unterstützt zahlreiche Bauernbetriebe in den Kanton Baselland und Luzern, um gezielt diese Methoden zu kombinieren und die Wirksamkeit davon zu erforschen.
Grundsätze nicht nur für Landwirtschaft
Spannend war dabei zu sehen, von welchen Grundsätzen «Slow Water» ausging. So sind vor allem Massnahmen ins Projekt aufgenommen worden, die den Regenwasserabfluss verlangsamen, die möglichst weit oben im Gelände, quasi im Quellgebiet des Wasseraufkommens greifen, sowie solche, die auch im erweiterten Einzugsgebiet eines landwirtschaftlichen Betriebs umgesetzt werden können.
Bei der anschliessenden angeregten Diskussion wurden diese Grundsätze allgemeiner betrachtet. Welche Massnahmen lassen sich dann im eigenen Garten umsetzen? Wie und wo könnte die Gemeinde mit ähnlichen Grundsätzen den Wasserrückhalt im Gelände weiter begünstigen? Fragen und Antworten, die zeigten, dass das Know-How rund um Klimawandelphänomene ständig wächst und Handlungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen.
Andreas Kaufmann