Mit dem Geologen auf Zeitreise
Mit dem Geologen auf Zeitreise
Über 20 Teilnehmende fanden sich am Samstag, 9. März am Dorfplatz ein, um mit Dr. Urs Pfirter auf eine kleine Zeitreise durch die geologische Vergangenheit und Gegenwart unserer Umgebung zu machen. Der pensionierte Geologe zeigte zu Beginn auf, aus welchen Gesteinen sich der Untergrund von Nuglar aufbaut, wo Grundwasser fliesst und wo es gestaut wird. Dazu verteilte er ein praktisches Handout, das den Sachverhalt anhand von Skizzen, Schnitten, Tabellen und Text reich illustrierte. Der darauf folgende rund dreieinhalbstündige Rundgang führte uns von Nuglar über Rebholden, Schweini, Dugmatt und den Disliberg zurück nach Nuglar. So kurz der Spaziergang währte, so weit zurück tauchten wir in die Erdgeschichte ein. Korallen aus dem Urmeer
Angefangen hat die Zeitreise beim Urmeer Thethys, in welchem sich vor über 150 Millionen Jahren die Gesteine bildeten, die weite Gebiete des solothurner Juras aufbauen. So besteht die Gempenfluh aus einem ehemaligen Korallenriff. Die Riffabhänge und tieferen Meeresbecken bilden den Untergrund, auf dem sich Nuglar heute befindet. Der Hauptrogenstein ist auch ein interessanter Vertreter aus dieser Zeit. Wir begutachteten ihn mit der Feldlupe. Der Kalkstein wird aus unzähligen kleinen sogenannten Ooiden aufgebaut, dies sind Sandkörner ummantelt von einer Kalkschicht und von Auge kaum erkennbar.
Alpenbildung
Weiter machen sich die Auswirkungen der Alpenbildung, die vor rund 30 Millionen Jahren ihren Anfang nahm, in Form von Brüchen und Überschiebungen im Untergrund auch rund um Nuglar bemerkbar. Diese bilden Schwachstellen. Daher ist es kein Zufall, dass das Brunnbachtal bei Rebholden seinen Anfang nimmt - genau dort, wo ein solcher Bruch im Untergrund verläuft. Das abfliessende Wasser hat sich im Bereich der Schwachstelle über die Jahrtausende eingegraben. Erst Gletscher, dann Landwirtschaft
Zur Zeit der grossen Eiszeit vor rund 150'000 Jahren drangen die Alpengletscher bis nach Basel vor. Relikte der Vergletscherung lassen sich heute ebenso finden, in Form von Moränenablagerungen oder Steinen und Blöcken aus dem Alpenraum. Letztere wurden als Findlinge vom Gletscher hierher getragen und lassen sich auch auf der Sichteren nachweisen. Demnach war die Sichteren zur Zeit der grössten Vergletscherung von Eis bedeckt.
Erste «Geologen» Der Mensch nahm erst spät Einfluss auf die Landschaft. Die ersten "Geologen" waren dabei die Bauern, da sie sich mit dem Untergrund auseinandersetzen mussten. Im Bereich von kargem, felsigem und steinigem Boden beliessen sie den Wald. Gebiete mit tiefgründigem, tonigem und mergeligem Untergrund wurden gerodet und zu Acker- oder Wiesland umfunktioniert. So widerspiegelt die heutige Landschafts- und Bewirtschaftungsform den geologischen Untergund.
Auch wurden Quellen gefasst und ein Teil zur Trinkwassernutzung abgeleitet, wie zum Beispiel die Tugmattquelle, die wir besuchten (vgl. Bild). Sie entspringt zwar auf dem Gemeindebann von Nuglar, dient jedoch über eine lange Leitung der Wasserversorgung von Seltisberg.
Ausklang Ausklingen liessen wir den Anlass in der alten Brauerei, und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Urs Pfirter demonstrierte uns den Klang des Hauptrogensteins in Form eines Natur-Xylophons. Mente et malleo! (Mit Verstand und Hammer - Geologengruss)
Für Nebelfrei Lorenz Guldenfels
Über 20 Teilnehmende fanden sich am Samstag, 9. März am Dorfplatz ein, um mit Dr. Urs Pfirter auf eine kleine Zeitreise durch die geologische Vergangenheit und Gegenwart unserer Umgebung zu machen. Der pensionierte Geologe zeigte zu Beginn auf, aus welchen Gesteinen sich der Untergrund von Nuglar aufbaut, wo Grundwasser fliesst und wo es gestaut wird. Dazu verteilte er ein praktisches Handout, das den Sachverhalt anhand von Skizzen, Schnitten, Tabellen und Text reich illustrierte. Der darauf folgende rund dreieinhalbstündige Rundgang führte uns von Nuglar über Rebholden, Schweini, Dugmatt und den Disliberg zurück nach Nuglar. So kurz der Spaziergang währte, so weit zurück tauchten wir in die Erdgeschichte ein. Korallen aus dem Urmeer
Angefangen hat die Zeitreise beim Urmeer Thethys, in welchem sich vor über 150 Millionen Jahren die Gesteine bildeten, die weite Gebiete des solothurner Juras aufbauen. So besteht die Gempenfluh aus einem ehemaligen Korallenriff. Die Riffabhänge und tieferen Meeresbecken bilden den Untergrund, auf dem sich Nuglar heute befindet. Der Hauptrogenstein ist auch ein interessanter Vertreter aus dieser Zeit. Wir begutachteten ihn mit der Feldlupe. Der Kalkstein wird aus unzähligen kleinen sogenannten Ooiden aufgebaut, dies sind Sandkörner ummantelt von einer Kalkschicht und von Auge kaum erkennbar.
Alpenbildung
Weiter machen sich die Auswirkungen der Alpenbildung, die vor rund 30 Millionen Jahren ihren Anfang nahm, in Form von Brüchen und Überschiebungen im Untergrund auch rund um Nuglar bemerkbar. Diese bilden Schwachstellen. Daher ist es kein Zufall, dass das Brunnbachtal bei Rebholden seinen Anfang nimmt - genau dort, wo ein solcher Bruch im Untergrund verläuft. Das abfliessende Wasser hat sich im Bereich der Schwachstelle über die Jahrtausende eingegraben. Erst Gletscher, dann Landwirtschaft
Zur Zeit der grossen Eiszeit vor rund 150'000 Jahren drangen die Alpengletscher bis nach Basel vor. Relikte der Vergletscherung lassen sich heute ebenso finden, in Form von Moränenablagerungen oder Steinen und Blöcken aus dem Alpenraum. Letztere wurden als Findlinge vom Gletscher hierher getragen und lassen sich auch auf der Sichteren nachweisen. Demnach war die Sichteren zur Zeit der grössten Vergletscherung von Eis bedeckt.
Erste «Geologen» Der Mensch nahm erst spät Einfluss auf die Landschaft. Die ersten "Geologen" waren dabei die Bauern, da sie sich mit dem Untergrund auseinandersetzen mussten. Im Bereich von kargem, felsigem und steinigem Boden beliessen sie den Wald. Gebiete mit tiefgründigem, tonigem und mergeligem Untergrund wurden gerodet und zu Acker- oder Wiesland umfunktioniert. So widerspiegelt die heutige Landschafts- und Bewirtschaftungsform den geologischen Untergund.
Auch wurden Quellen gefasst und ein Teil zur Trinkwassernutzung abgeleitet, wie zum Beispiel die Tugmattquelle, die wir besuchten (vgl. Bild). Sie entspringt zwar auf dem Gemeindebann von Nuglar, dient jedoch über eine lange Leitung der Wasserversorgung von Seltisberg.
Ausklang Ausklingen liessen wir den Anlass in der alten Brauerei, und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Urs Pfirter demonstrierte uns den Klang des Hauptrogensteins in Form eines Natur-Xylophons. Mente et malleo! (Mit Verstand und Hammer - Geologengruss)
Für Nebelfrei Lorenz Guldenfels